Fusionsbiopsie: Zielgenaue Prostatabiopsie mittels MRT und Ultraschall Bildfusion

11.07.2016 | Fusionsbiopsie: Zielgenaue Prostatabiopsie mittels MRT und Ultraschall Bildfusion

Die Diagnostik des Prostatakarzinoms ist ein schwieriges Unterfangen. Dies liegt zum einen in der besonderen anatomischen Lage der Prostata, tief im kleinen Becken und zum anderen in der uneinheitlichen bildlichen Darstellbarkeit des Prostatakarzinoms begründet. In den 1980er/90er Jahren hielt der transrektale (durch den Enddarm) geführte Ultraschall (TRUS) breiten Einzug in die urologische Diagnostik und die Hoffnung war groß, das Prostatakarzinom anhand diese Methode sicher ausschließen oder beweisen zu können. Relativ schnell wurde jedoch klar, dass die hohen Erwartungen an die Methode nicht erfüllt werden konnten. Jedoch verbesserte sich die TRUS Bildgebung in den vergangenen 20 – 30 Jahren deutlich und stellt heute eine wichtige Säule der Diagnostik des Prostatakarzinoms dar. Eine weitere bildgebende Methode welche insbesondere in den letzten fünf bis 10 Jahren Einzug in die Diagnostik des Prostatakarzinoms gehalten hat ist die Magnetresonanztomographie (MRT) auch Kernspintomographie genannt, der Prostata.

Seit kurzem hat die Industrie mit der MRT-TRUS-Fusionsdiagnostik aus diesen beiden Methoden ein Gesamtkonzept für die Diagnostik des Prostatakarzinoms entwickelt. Wurde noch bis vor wenigen Jahren der TRUS lediglich zur Darstellung der Prostata im Rahmen der Biopsie der Prostata verwendet, findet sich heute ein hochspezialisierte Anwendung in der Zielführung der Biopsie bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom.

In der TRUS, sowie auch in der MRT Untersuchung der Prostata können unterschiedliche (oder auch deckungsgleiche) auffällige Befunde dargestellt werden. Durch eine Fusionierung (Zusammenführung) der Bilddaten und 3D Darstellung der rekonstruierten Prostata inklusive Markierung der auffälligen Areale aus beiden Untersuchungen und der Möglichkeit der virtuellen (probeweisen) Biopsie in dem 3D Template, können anhand realer (wirklicher) Biopsien die suspekten Befunde aus beiden Untersuchungsmethoden in einer Biopsie Serie problemlos abgeklärt werden. Das ist die Zukunft der Diagnostik des Prostatakarzinoms, welche mit einer deutlich höheren Sicherheit für unsere Patienten und einem klaren Ergebnis der Untersuchung einhergeht. Anhand dieser zuverlässigen Diagnostik können natürlich auch die therapeutischen Empfehlungen bei Nachweis eines Prostatakarzinoms mit deutlich gesteigerter Sicherheit getroffen werden.

Seit einigen Monaten stellen wir unseren Patienten diese deutlich verbesserte Diagnostikmethode für das Prostatakarzinom mit sehr guten Ergebnissen zur Verfügung.

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