Themenwoche "HPV-Impfung für Jungen"

17.11.2018 | Themenwoche "HPV-Impfung für Jungen"

Deutschlands Urologen starten ihre vierte Themenwoche: Vom 19. bis 23. November 2018 klären die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) und der Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BvDU) in einer gemeinsamen bundesweiten Initiative über die HPV-Impfung für Jungen auf.

Seit Juni 2018 gilt die bisherige HPV- Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut für Mädchen aus dem Jahr 2007 auch für Jungen von 9 bis 17 Jahren. Die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) schützt beide Geschlechter vor Anogenitalwarzen und HPV- bedingten Krebserkrankungen und wird künftig auch für Jungen von den Krankenkassen bezahlt.

Humane Papillomviren (HPV) sind Erreger der häufigsten sexuell übertragbaren Viruserkrankungen und werden über Haut- und Schleimhautkontakt übertragen. Kondome bieten keinen ausreichenden Schutz. Einige der über 200 verschiedenen HPV- Typen verursachen bei beiden Geschlechtern gutartige, aber hoch ansteckende Warzen im Anogenitalbreich; andere sogenannte Hochrisikotypen können bösartige Zellveränderungen auslösen.

Rund 80 Prozent aller sexuell aktiven Menschen infizieren sich mindestens einmal im Leben mit HPV. Meist bleibt die Infektion unbemerkt und heilt ohne Behandlung aus. Bei einem Teil der Infizierten kann das Immunsystem die Infektion nicht beseitigen, sie bleibt bestehen und kann über Jahre Zellveränderungen hervorrufen, die sich über Krebsvorstufen zu Krebszellen entwickeln können. Dazu gehören Karzinome des Gebärmutterhalses, der Schamlippen und Scheide, des Penis, des Darmausgangs sowie im Mund- und Rachenraum.

Als Neunfachimpfstoff verabreicht, kann die Impfung bei beiden Geschlechtern mehr als 90% der Genitalwarzen sowie der HPV-bedingten Krebsarten und deren Vorstufen verhindern. Eine frühe Impfung erzeugt die beste Immunantwort und sollte optimalerweise vor Aufnahme sexueller Aktivitäten erfolgen. Aber auch nach ersten Sexualerfahrungen kann die Impfung noch von Nutzen sein.

„Die HPV-Impfung ist eine historische Chance, bestimmte Krebserkrankungen zu verhindern. Unsere Kinder sollten davon profitieren - Jungen wie Mädchen“

Prof. Dr. Harald zur Hausen, Nobelpreisträger und Wegbereiter der HPV- Impfung

Welche Ärzte impfen?

Bislang vorrangig Kinder- und Jugendärzte. Die U11 (9-10 J.), J1 (12-14 J.) und J2 (16-17 J.) sind gute Gelegenheiten für eine HPV-Impfung. Darüber hinaus sind für Jungen die Urologen kompetente Impfärzte, für Mädchen vor allem die Frauenärzte.

Sprechen Sie uns an - wir beraten Sie und Ihren Nachwuchs in Sachen HPV-Impfung und "Jungensprechstunde".

Prof. Dr. Peter Rubenwolf, Urologe und Kinderurologe (FEAPU)

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