Moderne, minimal-invasive und hochwirksame Therapie der überaktiven Blase mit Botulinumtoxin A

13.06.2015 | Moderne, minimal-invasive und hochwirksame Therapie der überaktiven Blase mit Botulinumtoxin A

Das als „überaktive Blase“ bezeichnete Krankheitsbild ist bei Erwachsenen die häufigste Ursache für unwillkürliche Urinverluste („Harninkontinenz“). In der Mehrheit der Fälle ist die zugrundeliegende Ursache für eine überaktive Blase unbekannt (sogenannte idiopathische Blasenmuskelüberaktivität). Blasenfunktionsstörungen können jedoch auch als Folge von Erkrankungen des Nervensystems, wie beispielsweise einer Multiplen Sklerose, Rückenmarksverletzungen (z.B. Querschnittslähmung) oder durch angeborene Rückenmarkserkrankungen (z.B. Spina bifida) verursacht werden. In diesem Fall spricht man von einer neurogenen Blasenüberaktivität. Bei beiden Formen ist der Blasenmuskel (medizinischer Fachbegriff: Musculus detrusor, abgekürzt „Detrusor“) gleichsam außer Kontrolle und verkrampft sich unwillkürlich. Die Folge ist ein nicht unterdrückbarer Harndrang, der bei einem Teil der Betroffenen zu einer ungewollten Blasenentleerung (Harninkontinenz) führt. Patienten, die unter einer Detrusorüberaktivität leiden, können ihren Alltag vielfach nicht mehr selbst bestimmen, da sie zu jederzeit mit unfreiwilligem Harnverlust rechnen müssen. Sie müssen ihr Leben regelrecht nach der Verfügbarkeit von Toiletten ausrichten. Harnwegsinfektionen, Rückzug und soziale Isolation durch Angst oder Scham können die Folge sein. Die Standardtherapie der überaktiven Blase umfasst die Gabe von Medikamenten, die den Blasenmuskel entspannen. Diese so genannten „Anticholinergika“ verursachen jedoch in vielen Fällen unerwünschte Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Verstopfung, Sehstörungen und – gerade bei älteren Patienten - auch Konzentrations- bzw. Hirnleistungsstörungen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23669567). Bei einem Teil der Patienten wirken die Medikamente zudem nicht. Oft werden dann über einen langen Zeitraum verschiedene Substanzen „ausprobiert“, ohne dass Abhilfe geschaffen wird. Ein langer Leidensweg für manche Betroffenen.

Seit der Einführung von Botulinumtoxin A („Botox“) in die Medizin sind viele Jahre vergangen, bis überzeugende Daten großer Studien zeigten, dass die Substanz hervorragend zur Behandlung der Blasenmuskelüberaktivität geeignet ist Hierzu wird das Botulinumtoxin in einem kurzen Eingriff, einer Spiegelung der Harnblase, an mehreren Stellen in den Detrusor mittels einer feinen Nadel eingebracht. In erfahrenen Händen ist dies ein kurzer, minimal-invasiver und risikoarmer Eingriff mit sehr überzeugenden Ergebnissen. Priv.-Doz. Dr. med. Rubenwolf hat im Rahmen seiner früheren Tätigkeit an den Universitäten Würzburg, Regensburg und Mainz jahrelange Expertise in der Behandlung von Patienten mit neurogenen und nicht-neurogenen Blasenfunktionsstörungen erworben und hierdurch große Erfahrung in der Durchführung dieses Eingriffs.

Wir werden unser Behandlungsspektrum ab Juli erweitern und die Botulinumtoxininjektion bei überaktiver Blase als ambulanten Eingriff in örtlicher Betäubung oder in Kurznarkose anbieten. Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gerne.

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