Das Prostatakarzinom ist das häufigste Karzinom des Mannes. In Deutschland erkranken etwa 70.000 Männer pro Jahr an einem Prostatakarzinom. Aus vielen Studien der vergangenen Jahre weiß man, dass nicht jedes Prostatakarzinom, welches wir finden auch ein gefährliches Karzinom darstellt. Ganz im Gegenteil scheint es viele Prostatakarzinome zu geben, die ihrem Träger nichts anhaben. Das bedeutet, dass eine schwerwiegende Therapiemaßnahme, wie eine operative Entfernung der Prostata oder eine Bestrahlungstherapie der Prostata in diesen Fällen nicht notwendig ist. Aus diesem Grund wurde das Konzept der sogenannten Active surveillance (aktive Beobachtung) entwickelt. Bei diesem Vorgehen beobachtet ein Urologe das Verhalten des Prostatakarzinoms in regelmäßigen Abständen. Der Arzt bedient sich dabei der herkömmlichen Untersuchungsmethoden wie dem Abtasten der Prostata (digital rektale Untersuchung), der PSA-Wert Bestimmung, dem Ultraschall, und in gewissen Abständen oder bei bestimmten Situationen der erneuten Biopise (Probenentnahme) aus der Prostata.
MRT-TRUS-Fusion: Unlängst haben wir unsere Diagnostikmethoden für die Prostata um die sogenannte MRT-TRUS-Fusionsbildgebung verbessert. Hierbei handelt es sich um eine Zusammenführung von Bilddaten aus der transrektalen Ultraschalluntersuchung der Prostata (TRUS) und der Magnetresonaztomographie (MRT, auch Kernspintomographie) der Prostata in einem speziellen medizinischen Gerät. Durch die Zusammenführung der Bilddaten ist es möglich sämtliche Auffälligkeiten beider Untersuchungsverfahren in Echtzeit zu überprüfen, zu Vergleichen und gegebenenfalls Zielgenau zu punktieren (siehe hierzu auch Uro-News vom 11.07.2016)
Wir bieten dieses Konzept der Active surveillance seit mehreren Jahren mit gutem Erfolg für unsere Patienten an. Wir bedienen uns dabei zusätzlicher bildgebender (Elastographie, Kernspinntomographie, MRT-TRUS-Fusion) und molekular-genetischer Marker (Prolaris Test, PCA3 Test). Die Patienten werde regelmäßig untersucht, so dass kein unbemerktes Tumorfortschreiten eintritt.
Machen Sie sich einen Termin und bringen ihre gesamten Unterlagen (Laborwerte, Bilder, Histologieergebnis etc.) mit. Anhand der Unterlagen können wir ihnen sagen, ob das bei Ihnen festgestellte Prostatakarzinom die Anforderungen an eine Active surveillance Behandlungen erfüllt.