Gestern (am 07.12.2020) ist auf N-TV ein Bericht über Erektionsstörungen im Zusammenhang mit Covid-19 erschienen (https://www.n-tv.de/wissen/Covid-19-koennte-Potenzstoerung-ausloesen-article22219404.html). Dies wird viele Männer verunsichern, daher nehmen wir hier direkt Stellung zu diesem Bericht.
In dem N-TV Bericht wird auf die Stellungnahme einer Amerikanischen Ärztin (Dr. D. Grayson) hingewiesen, die in einem Interview gegenüber dem Sender NBC (https://www.nbcchicago.com/lx/another-reason-to-wear-a-mask-covid-19-may-cause-erectile-dysfunction/2386588/) eine derartige Aussage getätigt hat. Hört man sich das Interview an, spricht Dr. Grayson über mögliche Langzeiteffekte auf die Erektionsfunktion durch die Covid-19 Erkrankung (auch bei milden Verläufen). Sie spricht aber sehr deutlich von Beobachtungen – es liegen bisher keinerlei Studienergebnisse vor.
Von dem was wir bisher über die Covid-19 Erkrankungen wissen könnte eine Auswirkung auf die Erektion, basierend auf der Beeinträchtigung von Blutgefäßen, möglich sein. Ob dies auch bei milden Verläufen passiert ist zum aktuellen Zeitpunkt sicherlich Spekulation.
Da es sich jedoch um eine neue Erkrankung handelt, sollte man auf jegliche Symptome und Spätsymptome achten und eine ärztliche Abklärung frühzeitig einleiten. Nur so können wir der Erkrankung und ihren möglichen Spätfolgen effektiv entgegentreten.
Prof. Dr. med. Wolf-D. Beecken